Die Weisheiten des Adolph Freiherr von Knigge (1751-1796)

Nachdem Knigge fast zwei Jahrhunderte lang als Anstandswauwau mißdeutet wurde, wird er
nun auch als Philosoph gewürdigt. Sein Bestseller "Über den Umgang mit Menschen" war
weit mehr als ein Etikette-Wälzer: Er wollte damit Dünkel und Dummheit angreifen.
Hier einige Weisheiten des Freiherrn, die noch heute gelten:

Eigne Dir nicht das Verdienst anderer zu!

Interessiere dich für andere, wenn du willst, daß andere
sich für dich interessieren sollen!

Trage keine Nachrichten aus einem Haus ins andere!

Rede nicht zuviel und nicht langweilig!

Lerne Widerspruch ertragen!

Wo man sich zur Freude versammelt, da rede nicht von Geschäften!

Sei vorsichtig in Gesprächen über anderer Gebrechen!

Gib anderen Gelegenheit zu glänzen!

Sorge für deine Gesundheit, aber verzärtele dich nicht!

Sei verschwiegen in der Liebe!

Wirb nicht ängstlich um Freunde!

Wiederhole dich nicht!

Vermeide unnütze Fragen!

Verliere nie die Zuversicht!

Kritik erfuhr Knigge etwa durch den evangelischen Theologen, Philosophen und Pädagogen Schleiermacher,
der "das Prinzip der Selbstzurücksetzung" in Knigges Umgangskunst monierte. Sich aus Höflichkeit
immer zugunsten anderer zurückzunehmen, tue einem nicht gut und sei auch nicht aufrichtig.
Der feine Ton, der dabei herauskommt, ist lediglich ein Geschäft, das Ergebnis Langeweile,
die aus einer gegenseitigen Blockade stammt, schrieb Schleiermacher.


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